Was ist SaaS (Software as a Service)?

 

Wer auf der Suche nach Unternehmenssoftware ist, liest wahrscheinlich häufiger den Begriff Software as a Service, kurz SaaS. SaaS ermöglicht es Anwendern über die Cloud auf verschiedenste Anwendungen und Software zuzugreifen. Aber was bedeutet das genau und welche Vorteile bietet das?

Was bedeutet SaaS?

Die Abkürzung SaaS steht für Software as a Service, also Software als Dienstleistung. Es ist ein Lizenz- bzw. Vertriebsmodell, bei dem Software über das Internet bereitgestellt wird.

Dabei handelt es sich um einen Teilbereich des Cloud Computings. Im Gegensatz zu sogenannten On-Premises-Lösungen wird die genutzte Software und die IT-Infrastruktur von einem Drittanbieter auf Abonnementbasis gehostet und verwaltet. Auch weitere Dienstleistungen, Wartungsarbeiten und Updates werden vom SaaS-Anbieter übernommen.

Für die Nutzung von Software as a Service-Anwendungen zahlt der Servicenehmer ein Nutzungsentgelt. SaaS führt zu Kosteneinsparungen und mehr Effizienz, da Unternehmen Ressourcen entsprechend ihres tatsächlichen Bedarfs nutzen können. Ein Beispiel für SaaS-Anwendungen sind CRM-Softwares. Diese werden nur noch selten als On-Premises-Lösung angeboten, weil SaaS viele Vorteile bringt.

Was versteht man unter On-Premises?

On-Premises (oder on-Prem) ist Lizenz- und Nutzungsmodell für Software. Der Kunde kauft oder mietet Softwareanwendungen und betreibt diese unter eigener Verantwortung in der eigenen IT-Infrastruktur. Bis etwa 2010 war On-Premises das gebräuchlichste Software-Nutzungsmodell. Mittlerweile wird das Modell in vielen Bereichen von Cloud-Lösungen, die auf nicht unternehmenseigenen Servern betrieben werden, verdrängt

Entstehung von SaaS

Anfangs wurden Softwarelösungen entwickelt und über Nutzungslizenzen an Unternehmen verkauft. In diesen Unternehmen wurden dann eigene Rechenzentren und zur Administration, Instandhaltung und Aktualisierung eigene IT-Abteilungen aufgebaut.

Mit Hilfe des Internets in den 1990er Jahren wurde es möglich, Software als Dienstleistung bereitzustellen. Erste Ansätze dazu waren ASPs (Application Service Providers). Das ASP-Modell ist dem SaaS-Modell sehr ähnlich, allerdings musste dafür immer noch Software auf den Computern der User installiert werden. Zudem scheiterten ASPs daran, dass viele Anbieter versuchten Anwendungen mit sehr hohen Ressourcenverbrauch, über Leitungen bereitzustellen, die nicht darauf ausgelegt waren.

Erst durch die Optimierung der Internet- und Browser-Technologie und besserem Zugang zu Hochgeschwindigkeits-Internetanschlüssen sowie einer Standardisierung digitaler Technologien, entstanden neue Möglichkeiten zum Outsourcen von Software.

So entstanden Ende der 1990er Jahre erste Weblösungen für Business-Standardsoftware, beginnend mit Web-Email-Diensten, Planungstools und Publikationssystemen.

Wie funktioniert SaaS?

Das SaaS-Modell ermöglicht es, Softwarelizenzen nicht mehr kaufen zu müssen, sondern diese jährlich oder monatlich zu mieten. Die Nutzer greifen dabei über ein Netzwerk auf die Software-Anwendung zu.  Dadurch entfallen die Kosten für den Kauf, die Installation, die Wartung sowie die Aktualisierung von Hard- und Software.

Softwareanbieter entscheiden sich dabei für eins der folgenden Bereitstellungsmodelle oder für eine Mischform der beiden:

  • Hosting auf den eigenen Servern, Datenbanken, Netzwerken und Rechenressourcen
  • Bei Public Cloud-Serviceanbietern, die die Cloud-Umgebung verwaltet, auf der die SaaS-Lösung gehostet wird

Der Zugriff auf SaaS-Anwendungen erfolgt in der Regel über Webbrowser. Deshalb müssen sich Unternehmen nicht selbst um die Einrichtung oder Wartung der Software kümmern. Sie zahlen lediglich eine Abonnementgebühr und erhalten dadurch Zugang zur Anwendung.

Werden Updates oder neue Funktionen für die Anwendung entwickelt, werden diese in der Regel für alle Kunden bereitgestellt. Ein Großteil der SaaS-Anwendungen sind vorkonfigurierte Plug-and-Play-Produkte, bei denen der Anbieter alles hinter der Anwendung verwaltet, einschließlich:

  • Hardware-Komponenten wie Netzwerke, Storage und Server im Rechenzentrum
  • Plattformen wie Virtualisierung, Betriebssystem und Middleware (anwendungsneutrale Programme, die so zwischen Anwendungen vermitteln)
  • Software-Anforderungen wie Runtimes (Zeit, in der ein Programm ausgeführt wird), Daten und die App selbst

Über Programmierschnittstellen (APIs) können zudem andere Anwendung mit der SaaS-Software integriert werden. Beispielsweise können Sie Ihre CRM-Software und ERP-Software verknüpfen, um Synergien zwischen den Anwendungen zu nutzen.

Merkmale von SaaS-Services

  • Multi-Tenanancy Cloud-Architektur (oder Mandantenfähige Cloud-Architektur): Alle User nutzen eine zentral verwaltete Infrastruktur.

Was bedeutet Mandantenfähigkeit?

Als mandantenfähig werden Soft- und Hardwaresysteme bezeichnet, die mehrere User gleichzeitig verwenden können, ohne die Daten der anderen Nutzer einsehen zu können.

 

  • Zugriff über jedes internetfähige Gerät: Es kann von überall in Echtzeit auf Daten und Informationen zugegriffen werden und diese dadurch leichter synchronisiert werden.
  • Hohe Usability durch vertraute Weboberflächen: Häufig sind die Oberflächen der Anwendung ähnlich wie Websites aufgebaut. Da der Nutzer bereits mit dem Aufbau vertraut ist, beschleunigt dies die Akzeptanz von Software im Unternehmen.
  • Funktionen für Collaboration: Durch die zentrale Speicherung von Daten und Features, die Collaboration ermöglichen, kann die Zusammenarbeit team- bzw. standortübergreifend effektiv gestaltet werden.

Webinar Collaboration

Warum SaaS?

SaaS bietet Ihrem Unternehmen eine Reihe von entscheidenden Vorteilen.

Geringes Investitionsrisiko

Da bei der Einführung von SaaS-Anwendungen keine Kosten für die IT-Hardware und Infrastruktur entstehen, ist die Investition geringer als für eine On-Premises-Lösung. Studien zeigen, dass die Investitionskosten im Vergleich dazu sogar um 30% geringer sind – unabhängig von der Anzahl der User.

Hohe Verfügbarkeit

SaaS-Anbieter legen großen Wert darauf, dass ihre Software ständig verfügbar ist und setzen deshalb auf redundante Systeme. Das bedeutet, dass vergleichbare Systeme parallel mindestens zweimal vorhanden sind.

Dadurch wird sichergestellt, dass Daten, Systeme, Netzwerke, usw. auch im Fehlerfall verfügbar bleiben und Fehler ohne Ausfälle behoben werden können.

Tipp: Achten Sie bei der Anbieterauswahl für Ihre SaaS-Anwendung unbedingt darauf, dass Ihnen im Service-Level-Agreement (SLA) des Anbieters eine hohe Verfügbarkeit garantiert wird.

Skalierung nach Bedarf

Statt Software zu kaufen, abonnieren Sie ein SaaS-Angebot lediglich. Wenn Sie für einen begrenzten Zeitraum mehr Lizenzen benötigen, können Sie diese flexibel online hinzufügen und umgekehrt, nicht mehr benötigte Lizenzen wieder stornieren. Sie zahlen also nur so viele Lizenzen, wie Sie tatsächlich nutzen.

Schnell und einfach neue Arbeitsplätze einrichten

Durch SaaS sparen Sie sich das langwierige Installieren von Programmen auf lokale Rechner. Ein User benötigt lediglich eine Lizenz in der Anwendung, die Zugangsdaten und ein internetfähiges Endgerät.

Collaboration Features

SaaS ermöglicht es Ihrem Team, so einfach wie nie zusammenzuarbeiten. Daten sind zentral gespeichert und dennoch für jeden User dezentral in Echtzeit immer und überall verfügbar. Gerade in Zeiten von Home-Office und remote-Work ist das ein entscheidender Vorteil.

Immer auf dem neuesten Stand

Software-Updates sind meistens ziemlich zeitaufwändig. Beim SaaS-Modell sorgt der Anbieter dafür, dass Updates, neue Funktionen und Bug-Fixes für alle User ausgespielt werden. Ein entscheidender Vorteil gegenüber On-Premises Lösungen. Hier müssen Updates von den Usern oder der IT-Abteilung installiert werden. So kann es passieren, dass die Software unterschiedlicher Mitarbeiter auf einem anderen Stand ist.

Ist SaaS gleich Cloud?

Software as a Service ist nicht gleich Cloud. Vielmehr ist das SaaS-Modell eine Untereinheit des Cloud-Computings. Neben SaaS gibt es noch weitere Möglichkeiten in der Cloud IT-Produkte „as a Service“ zu bieten:

  • Insfrastructure as a Service (Iaas): Der Anbieter hostet Hardware, Software, Speicherplatz, Komponenten für IT-Infrastruktur.
  • Platform as a Service (PaaS): User können selbst Anwendungen entwickeln, betreiben und verwalten. Da die Infrastruktur in der Cloud liegt, müssen Sie sich nicht selbst um die Einrichtung oder Wartung von Servern kümmern.
  • Managed Software as a Service (MSaaS): MSaas geht noch einen Schritt weiter als SaaS. Hierbei werden die SaaS-Anwendungen von IT-Experten gepflegt überwacht, z.B. Im Hinblick auf IT-Sicherheit, Verwaltung von Back-ups, usw.
  • Database as a Service (DBaaS): Hierbei können User auf Datenbanken zugreifen, ohne sie selbst herunterzuladen oder zu hosten
  • Security as a Service: Hierbei werden Sicherheitsdienste als Service über die Cloud angeboten

Preismodelle

Software as a Service Anbieter setzen auf verschiedene Preismodelle, die teilweise auch miteinander kombiniert werden können.

Free Trial

Kostenlose Probephasen, in denen User Funktionen unentgeltlich testen können, sind beim SaaS-Modell keine Seltenheit. Die Länge der Testphase variiert von 2 Tagen bis zu einigen Wochen.

Pro User

Beim Preismodell pro User wird ein monatliches oder jährliches Entgelt für jeden aktiven User bezahlt. Der User kann die Software in vollem Funktionsumfang und unabhängig von Transaktionen und Zeit nutzen. Er mietet die Software, sowie die dazugehörigen Leistungen (Bugfixes, Patches, Wartung). Hier sind verschiedene Abstufungen möglich.

Funktionsumfangabhängige Preisstufen

Bei diesem Preismodell sind die Preise abhängig vom Funktionsumfang.

Pauschalpreis

Kunden erhalten für eine festgesetzte Abonnementgebühr (meist monatlich oder jährlich) Zugang zur Anwendung. Auch hier kann es Abstufungen geben: Für eine unterschiedliche Preisstufe erhält man einen anderen Funktionsumfang.

Preisstufen nach genutzter Datenmenge oder Speicherplatz

Bei diesem Preismodell sind die Preise abhängig von der genutzten Datenmenge, bzw. vom Speicherplatz. Kommt der User an die Grenze seiner gewählten Preisstufe, ist es meistens möglich ein Upgrade zu buchen.

Freemium

Beim Freemium stellt der Servicegeber eine Basis-Version kostenlos zur Verfügung. Diese wird durch kostenpflichtige, zusätzlich buchbare Funktionen und Services ergänzt.

Fazit: SaaS gewinnt weiter an Bedeutung für Unternehmen

Der täglich wachsende Bedarf an großen Datenmengen, immer aktueller Software, Backups sowie die hohen Ansprüche an Datensicherheit, werden auch weiterhin dazu führen, dass Unternehmen IT-Themen zunehmend an spezialisierte Dienstleister outsourcen. SaaS ermöglicht es Ihrem Unternehmen, sich auf das zu konzentrieren, was Sie am besten können. Sie müssen sich keine Gedanken über Infrastruktur und Hardware machen, keine große IT-Abteilung aufbauen – und können dabei Kosten sparen.

 

 

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